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Solo – A Star Wars Story: Der Falke und die Freundschaft

Solo – A Star Wars Story

Kinostart: 24. Mai 2018

Von Florian Schneider

SF-Abenteuer // „Die Vorgeschichten, erzählt sie werden müssen!“ Das dachten sich zumindest die Entscheider bei der Walt Disney Company. Schließlich haben sie sich 2012 die Rechte am erfolgreichsten Franchise der Filmgeschichte für schlappe 4,05 Milliarden US-Dollar einverleibt (mitsamt des Medienkonzerns Lucasfilm Ltd.), weshalb die Kuh nun auch ordentlich gemolken werden muss. Während 2016 mit „Rogue One – A Star Wars Story“ bereits die Vorgeschichte zu „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ erzählt wurde, nimmt sich der Konzern jetzt also einen der größten Helden des Star-War-Kosmos vor: den Glücksritter und Schmuggler Han Solo.

Han Solos erste große Liebe: Qi’ra

Wie bereits bei den von George Lucas realisierten Episoden I bis III lässt sich auch bei „Solo – A Star Wars Story“ trefflich darüber streiten, ob das Enthüllen aller blinden Flecke, von denen es in den Originalen (Epsioden IV bis VI) ja reichlich gibt, Sinn ergibt oder nicht sogar dem Mythos selbst schadet. Eine hohe Hürde ist es allemal.

Ziemlich beste Freunde

Harrison Ford hat der Figur des Han Solo bereits bei ihrem ersten Auftritt in „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ eine mystische Aura verliehen („Han shot first“) und dieses Niveau spielerisch bis zum Ende in „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ (2015) durchgehalten. Nun ist es an Alden Ehrenreich („Hail, Caesar!“), die Genesis des Outlaws Han Solo glaubhaft zu machen und dabei zu versuchen, dem Charisma seines weltberühmten Vorgängers einigermaßen gerecht zu werden. Dies gelingt ihm tatsächlich recht gut, auch wenn er letzten Endes natürlich zweiter Sieger bleibt.

Was heckt der infame Dryden Vos aus?

Tatsächlich lassen sich die Probleme, die ich bei der Rezeption von „Solo“ hatte, auf einer anderen Ebene verorten, nämlich bei der Geschichte selbst sowie ihrer Inzenierung. Kurz zum Inhalt: Nachdem der junge Han Solo (Ehrenreich) seine erste große Liebe Qi’ra (Emilia Clarke, „Game of Thrones“) auf dem Schrottplaneten Corellia zurücklassen musste, sinnt er auf baldige Rückkehr. Dafür will er der beste Pilot der Glaxie werden und sich mit reichlich Geld und einem eigenen Schiff ausstaffieren.

Der „Rasende Falke“ ist eines der schnellsten Schiffe der Galaxis …

Drei Jahre vergehen, bis sich Han schließlich einer Gruppe Outlaws um die Vaterfigur Beckett (Woody Harrelson) anschließt. Gemeinsam stürzen sie sich in ein gewinnversprechendes Abenteuer, bei dem Han nicht nur Qi’ra wiedersehen, sondern auch auf Lando Calrissian (Donald Glover) treffen wird – der ist Pilot eines gewissen Raumschiffs namens „Rasender Falke“. Dies alles wird überstrahlt vom Beginn der wunderbarsten Freundschaft im Star-Wars-Universum, der Freundschaft zwischen Han und dem Wookiee Chewbacca (Joonas Suotamo).

… auch wenn noch Lando Calrissian am Steuer sitzt

Leider wird die Geschichte ohne Ecken und Kanten erzählt, ja beinahe schablonenhaft hakt Regisseur Ron Howard („Inferno“) die oben genannten Ereignisse ab – muss halt drin sein, ist es auch. Dabei kommt die Genesis Han Solos deutlich zu kurz. Die Figur wirkt von der ersten Szene an bereits fertig und muss auch im weiteren Verlauf keine gravierenden Niederschläge einstecken oder gar eine Katharsis durchlaufen.

Han ist bereits begierig, den Pilotensessel einzunehmen

So bleibt „Solo – A Star Wars Story“ ein launiges Abenteuer, das zu unterhalten weiß, aber zu wenig Tiefe und Höhepunkte aufweisen kann. Ob dies ein grundlegendes Problem des Drehbuchs von Lawrence und Jonathan Kasdan ist oder ob die kurzfristige Neubesetzung der Regie von Chris Miller und Phil Lord durch den Hollywood-Veteranen Howard eine entscheidende Rolle gespielt hat, steht in den Sternen.

Endlich!

Den „Krieg der Sterne“ haben wir in unserer Rubrik Filmreihen aufgelistet. Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Linda Hunt haben wir unter Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Paul Bettany und Woody Harrelson in der Rubrik Schauspieler. Ein lesenswerter Text zu „Solo – A Star Wars Story“ findet sich auch bei den Kollegen von Evil Ed.

Ist Beckett vertrauenswürdig?

Länge: 135 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: Solo – A Star Wars Story
USA 2018
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Jonathan Kasdan, Lawrence Kasdan
Besetzung: Alden Ehrenreich, Joonas Suotamo, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover, Thandie Newton, Phoebe Waller-Bridge, Paul Bettany, Jon Favreau, Linda Hunt, Ian Kenny, John Tui
Verleih: Walt Disney Studios Motion Picture Germany

Copyright 2018 by Florian Schneider

Filmplakat, Fotos & Trailer: © 2018 Walt Disney Studios Motion Picture Germany & Lucasfilm Ltd. All rights reserved.

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 2018/05/23 in Film, Kino, Rezensionen

 

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Game of Thrones – Die komplette fünfte Staffel: Tanz der Drachen

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Game of Thrones

Von Andreas Eckenfels

Fantasy-Serie // Vor fast genau einem Jahr schrieb ich in meiner Rezension zur vierten Staffel, dass es George R. R. Martin wahrscheinlich 2015 schafft, den sechsten Band seiner „Das Lied von Eis und Feuer“-Saga endlich zu vollenden. Doch weit und breit ist noch immer nichts von „The Winds of Winter“ zu sehen. Zwischenzeitlich hieß es in der Gerüchteküche, Martin leide an einer Schreibblockade, deshalb würde ihn Autorenkollege Neil Gaiman („Sandman“) bei seiner Arbeit unter die Arme greifen. Doch zumindest das wurde von Gaiman persönlich dementiert. Offiziell heißt es nun, dass das neue Buch Ende 2016, vielleicht auch erst Anfang 2017 veröffentlicht wird. Fans müssen also weiter warten bis sie endlich frischen Lesestoff aus Westeros erhalten.

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Tyrion ist auf der Flucht

Immerhin spricht es für Martin, dass er trotz seines Erfolgs seine Seiten nicht einfach schnell runterschreibt und sich von niemandem hetzen lässt. Nur so ist es möglich, gleichbleibende Qualität abzuliefern. Ebenso handhaben es die Macher der preisgekrönten HBO-Serie, die auch in der fünften „Game of Thrones“-Staffel am Zehn-Episoden-Prinzip festhalten und nicht den Fanwünschen nach mehr Folgen nachgeben. Auch wenn es uns Serienjunkies schmerzt, es ist die richtige Entscheidung, es nicht zu übertreiben.

Jagd auf den Königsmörder

„Game of Thrones“ ist keine Serie, in die man bei einer beliebigen Staffel einfach einsteigen kann. Allein die Vielzahl an Figuren, ihre Beziehungen zueinander und die zahlreichen Schauplätze kann man nur ansatzweise überblicken, wenn man von Anfang an dabei ist. Und selbst dann fällt es nach einem Jahr Pause zwischen den Staffeln schwer, alle Gesichter sofort zuzuordnen. Somit wird der Text größenteils spoilerfrei bleiben, aber die vergangenen vier Staffeln setze ich als bekannt voraus. Den massiven Inhalt werde ich ohnehin nur auszugsweise wiedergeben.

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Margaery ist Cersei ein Dorn im Auge

Ganz Westeros sucht nach dem Königsmörder: Tyrion (Peter Dinklage) ist nach dem Mord an seinem Vater Tywin (Charles Dance) auf der Flucht. Während sein Bruder Jamie (Nikolaj Coster-Waldau) ihn ungesühnt ziehen lässt, hat Schwester Cersei (Lena Headey) ein hohes Kopfgeld auf den Zwerg ausgesetzt. Nach Tywins Tod formieren sich neue und alte Feinde gegen Cersei. Margaery (Natalie Dormer) wickelt den jungen Tommen (Dean-Charles Chapman) problemlos um ihren Finger. Eine religiöse Gruppierung unter Führung des Hohen Spatzen (Jonathan Pryce) setzt Cersei zunehmend unter Druck.

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Ihre Untertanen sind mächtig sauer auf Daenerys

Nach dem Sieg über Manke Rayder (Ciaran Hinds) und dessen Wildling-Armee an der Mauer stilisiert sich Stannis Baratheon (Stephen Dillane) zum neuen König von Westeros. Als Anführer der Nachtwache muss Jon Schnee (Kit Harington) schwere Entscheidungen treffen, von denen seine Männer alles andere als begeistert sind. Arya (Maisie Williams) trifft in Bravoos auf einen alten Freund (Tom Wlaschiha) und geht bei ihm in die Lehre, um eine „Gesichtslose“ zu werden. Sansa (Sophie Turner) gerät in die Fänge des Fieslings Ramsay (Iwan Rheon). In Meeren muss Daenerys (Emilia Clarke) ihren Eroberungsfeldzug unterbrechen. Ihre Untertanen sind mit ihrer Herrscherin nicht glücklich und auch ihre Drachen proben den Aufstand gegen ihre Mutter.

Skandal in Dubrovnik

Über die Vorzüge der HBO-Serie brauche ich keine Superlative mehr verlieren. Auch im fünften Jahr begeistert „Game of Thrones“ wie zurzeit keine andere TV-Serie. Neben Island, Nordirland und Kroatien wurde erstmals auch in Spanien gedreht. In Sevilla wurde das Königreich Dorne zum Leben erweckt. Zu den Höhepunkten der fünften Staffel zählt das erste Aufeinandertreffen der beiden Fanlieblinge Tyrion und Daenerys, welches in den Büchern noch nicht stattgefunden hat. Cerseis „Walk of Shame“, der während der Dreharbeiten in Dubrovnik einen kleinen und teuren Skandal (Spoiler im Link!) verursachte, ist brillant gespielt von Lena Headey. Erstmals fühlt man so etwas wie Mitleid für diese durch und durch durchtriebene Figur.

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Sansa wird von Kleinfinger an einen vermeintlich sicheren Ort gebracht

Natürlich darf auch ein großer Kampf nicht fehlen: In Folge 8 bekommen es Jon und seine Mannen mit der Macht der Weißen Wanderer zu tun. Wenn der Nachtkönig (Richard Brake) die Toten auferstehen lässt, ist das einer der gruseligsten Momente der Staffel. Das große Finale schockt zudem mit dem vermeintlichen – oder tatsächlichen? – Tod einer Hauptfigur, der die Diskussionen in den Internetforen am Laufen hielt. Meine Vermutung: Die Figur wird als eine modifizierte Version von Lady Stoneheart – Buchleser wissen, von wem ich spreche – zurückkehren.

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Der Nachtkönig gebietet über die Weißen Wanderer

Ob ich mit dieser Vermutung Recht behalte, zeigt sich ab dem 24. April, wenn Staffel 6 auf HBO und einen Tag später auch bei Sky Atlantic HD startet. Die Zeit bis dahin kann man sich mit dem Bonusmaterial der fünften Staffel vertreiben. Besonders interessant ist das Special zur Finalfolge „Anatomie einer Episode: Die Gnade der Mutter“ in dem der Zuschauer mal wieder einen tollen Einblick darüber erhält, welche Arbeit auch das Spezialeffekte-Team von „Game of Thrones“ bewältigen muss, um etwa einen Drachen zum Tanzen zu bringen.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Natalie Dormer, Nathalie Emmanuel, Lena Headey, Carice van Houten, Sophie Turner und Maisie Williams haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgeführt, Filme mit Richard Brake, Nikolaj Coster-Waldau, Liam Cunningham, Charles Dance, Stephen Dillane, Peter Dinklage, Kit Harington, Michael McElhatton, Jonathan Pryce und Tom Wlaschiha unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 17. März 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 559 Min. (Blu-ray), 537 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK ab 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch, Französisch u. a.
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Dänisch, Französisch u. a.
Originaltitel: Game of Thrones
USA 2015
Regie: D. B. Weiss, Alex Graves, Michelle McLaren u.a.
Drehbuch: David Benioff, D.B. Weiss u.a. nach den Romanen von George R. R. Martin
Besetzung: Peter Dinklage, Lena Headey, Kit Harington, Emilia Clarke, Nikolaj Coster-Waldau, Natalie Dormer, Gwendoline Christie, Maisie Williams, Sophie Turner, Carice van Houten, Jonathan Pryce, Nathalie Emmanuel, Michael McElhatton, Stephen Dillane, Liam Cunningham, Tom Wlaschiha, Richard Brake
Zusatzmaterial: Anatomie einer Episode: Die Gnade der Mutter, Die wahre Geschichte hinter Game of Thrones, Ein Tag im Leben, Neue Charaktere und neue Orte, 12 Audiokommentare, 4 nicht verwendete Szenen. Blu-ray exklusiv: Der Tanz der Drachen, Episodenführer, Legenden und Überlieferungen
Vertrieb: Warner Home Video

Copyright 2016 by Andreas Eckenfels

Fotos, Packshot & Trailer: © 2016 Warner Home Video

 
 

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Terminator – Genisys: Arnie heißt jetzt Pops

Terminator-Genisys-Plakat

Terminator – Genisys

Kinostart: 9. Juli 2015

Von Andreas Eckenfels

SF-Action // Zwölf Jahre nach „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ kehrt Arnold Schwarzenegger in seine Kultrolle als Kampfroboter T-800 zurück. „Terminator – Die Erlösung“ hatte er ausgelassen, nur sein digitaler Doppelgänger war darin kurz zu sehen. Eine Idee, die auch für den fünften „Terminator“-Teil Verwendung fand. Wenn der ergraute T-800 (Arnold Schwarzenegger) gegen seine durch die Zeit gereiste Version im Jahr 1984 antritt, kommen nostalgische Gefühle auf.

Alles kommt einem bekannt vor

Die Drehbuchschreiber Laeta Kalogridis („Shutter Island“) und Patrick Lussier („Scream“) haben alles dafür getan, um das Fanherz höher schlagen zu lassen: Szenen aus dem ersten „Terminator“ wurden fast 1:1 nachgestellt. Der Müllabfuhrwagen ist da, wenn Kyle Reese (Jai Courtney) im Jahr 1984 ankommt, ebenso die drei Punks, denen der nackte Arnie die Klamotten klauen will – leider hatte Bill Paxton keine Zeit für einen Gastauftritt. Kostümdesignerin Susan Matheson konnte nach zähen Verhandlungen sogar Nike davon überzeugen, Kyles Klettverschluss-Schuh aus den 80er-Jahren in einer Stückzahl von 25 extra für den Film nachzuproduzieren.

VISTA

John Connor und Kyle Reese kämpfen gegen übermächtige Gegner

„Terminator – Genisys“ scheint zu Beginn die gleiche Geschichte wie der ursprüngliche Cameron-Film zu erzählen, geht aber dann doch eigene Wege. Das alles wird mit einer alternativen Zeitschiene erklärt, bei dem die gleichen Dinge geschehen – nur eben etwas anders. Und so staunt Kyle Reese nicht schlecht, als er nach seiner Zeitreise zurück ins Jahr 1984 herausfindet, dass Sarah Connor (Emilia Clarke) gar nicht seiner Hilfe bedarf. Sie ist schon bestens auf sein Kommen vorbereitet, ist trainert im Umgang mit Waffen und hat sich in einem unterirdischen Lager ein ganzes Arsenal eingerichtet.

VISTA

Sarah Connor ist auf das Ende vorbereitet

Zu verdanken hat sie das alles Pops, erklärt sie. Wie bitte? Ja, Arnie heißt jetzt Pops. Hört sich nicht gerade furchteinflößend an. Es ist aber der Name, den die kleine Sarah ihrem Retter gab, als ihre Eltern im Jahr 1973 getötet wurden. Als alles einen neuen Anfang nahm. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall müssen Kyle und Sarah eine Zeitreise ins Jahr 2017 unternehmen, um den finalen Judgement Day zu verhindern. Denn die bösen Herrschaften von Skynet planen, einen „Circle“ in Dave Eggers-mäßigen Ausmaßen zu vollenden. Heißt, das Unternehmen bekommt absolute Kontrolle über die sozialen Netzwerke, Smartphones usw. der gesamten Menschheit. Das wäre die Weltherrschaft für Skynet. Der Anfang vom Ende steht also bevor.

Sarah, Pops und Kyle schmieden einen Plan, um Skynet zu stoppen

Nostalgische Gefühle schön und gut, aber „Terminator – Genisys“ verlässt sich zu stark auf nachgestellte Szenen und zahlreiche Anspielungen auf die vorigen Teile. Diese sind anscheinend nur darauf ausgerichtet, die Fans zu beglücken. Doch auch, wenn sich die 80er-Jahre-Atmosphäre zu Beginn wohlig anfühlt und die Endoskelett-Gefechte mit John Connor (John Clarke) und seinen Rebellen ordentlich krachen, echte „Terminator“-Fans vermissen dass, was „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ bravourös gelang und seitdem in keinem Sequel mehr aufzufinden war: eine echte Weiterentwicklung der Geschichte.

Das „Spider-Man 3“-Syndrom

„Genisys“ verliert sich in zwar spektakulären, aber wahllos aneinandergereihten Actionszenen und immer mehr ausufernden Zeitparadoxen. Ist das alles noch logisch? Keine Ahnung. Ist aber auch unerheblich. Schwarzenegger fällt hier die unrühmliche Aufgabe zu, alle Drehbuch-Kuriositäten haarklein erklären zu müssen. Zudem krankt der Film am „Spider-Man 3“-Syndrom: Es sind viel zu viele Bösewichte vereint – darunter ein T-800, ein T-1000, ein T-3000 und ein T-5000 –, von denen sich keiner richtig entfalten kann und die viel zu schnell verheizt werden. Auch der stoische Jai Courtney kann als Kyle Reese nicht wirklich überzeugen. Der bullige „Stirb langsam 5“-Star wirkt eher wie ein Arnie-Klon als wie ein junger und drahtiger Michael Biehn.

Terminator-Genisys-4

Pops gehört noch lange nicht zum alten Eisen

„Game of Thrones“-Star Emilia Clarke macht ihre Sache gut. Sie verfügt über den Daenerys-Bonus, so dass man ihr die Rolle der zarten, aber harten Sarah Connor abnimmt. Vielleicht hat ihre „Game of Thrones“-Kollegin Lena Headey ihr Tipps gegeben? Headey spielte die Figur in der TV-Serie „Terminator – The Sarah Connor Chronicles“.

„I am old, but not obsolete“, ist das Motto von Pops – und das trifft auch auf Arnold Schwarzenegger zu. Er hat noch lange nicht fertig. Ihm gehören die besten Action-Szenen in „Genisys“ – und wenn der Roboter seine menschliche Seite zeigt, stellt sich auch beim „Terminator“-Fan ein breites Grinsen ein.

Die Enttäuschung ist groß

Trotz der zahlreichen Kritikpunkte hat mir „Terminator – Genisys“ besser gefallen als die zwei vorigen Teile. Aber die Enttäuschung ist groß. Weniger wäre hier wesentlich mehr gewesen. Zwei weitere Teile sind schon in Planung. Ab 2019 fallen die Rechte zurück an James Cameron. Mal sehen, ob er nach seinen „Avatar“-Fortsetzungen auch Lust auf eine Weiterführung des „Terminator“-Universums verspürt.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Jason Clarke, Arnold Schwarzenegger und J. K. Simmons haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

TERMINATOR GENISYS

I’ll be back! Der Terminator wird wieder zurückkommen

Länge: 125 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: Terminator Genisys
USA 2015
Regie: Alan Taylor
Drehbuch: Laeta Kalogridis, Patrick Lussier
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Emilia Clarke, Jason Clarke, Jai Courtney, J. K. Simmons, Matt Smith, Byung-hun Lee
Verleih: Paramount Pictures

Copyright 2015 by Andreas Eckenfels

Filmplakat, Fotos & Trailer: © 2015 Paramount Pictures

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 2015/07/09 in Film, Kino, Rezensionen

 

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