Patriots Day
Kinostart: 23. Februar 2017
Thriller // Am Morgen des 15. April 2013 erwacht Boston zum alljährlichen Patriots‘ Day, an dem in der Hauptstadt von Massachusetts traditionell der Boston-Marathon ausgetragen wird. Auch der Cop Sergeant Tommy Saunders (Mark Wahlberg) bricht auf, verabschiedet sich von seiner Frau Carol (Michelle Monaghan) – er ist zur Überwachung der Veranstaltung als Streckenposten eingeteilt. Die Sonne scheint, die Stimmung ist ausgelassen, Tausende von Zuschauern säumen die Strecke des Stadt-Marathons und feuern die Läufer an. Plötzlich erschüttert eine heftige Explosion die Zielgerade.
Beim Anschlag auf den Boston-Marathon detonierten zwei in Rucksäcken verborgene Sprengsätze. Drei Menschen starben, 264 wurden verwundet. Anhand von Bild- und Videomaterial wurden schnell zwei Hauptverdächtige identifiziert: die Brüder Dschochar Zarnajew und Tamerlan Zarnajew – im Film gespielt von Alex Wolff und Themo Melikidze –, die auf ihrer Flucht einen Polizisten erschossen und einen Mann in dessen Auto als Geisel nahmen.
Nachdem der Geisel die Flucht gelungen war, konnte das Auto geortet werden. Beim Versuch einer ersten Festnahme kam es zu einer heftigen Schießerei, bei der Dschochar Zarnajew seinen schon von Polizeigeschossen niedergestreckten Bruder überfuhr und floh. Tamerlan erlag seinen Verletzungen, Dschochar wurde wenig später verhaftet, vor Gericht gestellt und am 15. Mai 2015 zum Tode verurteilt. Gegenwärtig läuft sein Berufungsverfahren.
Regisseur Peter Berg („Operation: Kingdom“) handelt den eigentlichen Anschlag zügig ab. Im Anschluss an die Bilder des Chaos mit Toten und Verwundeten am Streckenrand beginnen flugs die Ermittlungen. Zuständigkeitsquerelen zwischen der örtlichen Polizei und dem FBI nehmen glücklicherweise nur kurz Raum ein. Berg wechselt auch die Perspektive und zeigt die mutmaßlichen Täter auf der Flucht. Er hält sich eng an die veröffentlichten Fakten wie den Mord am Polizisten und die Geiselnahme. Die mit dem Tod des einen Täters endende Schießerei inszeniert er als atemraubende Action-Eruption.
Auch mit Starpower wartet „Boston“ auf: Neben den schon erwähnten Mark Wahlberg und Michelle Monaghan ist Kevin Bacon als FBI-Agent zu sehen, John Goodman gibt den Police Commissioner. Oscar-Preisträger J. K. Simmons („Whiplash“) ist als Sergeant Jeffrey Pugliese zu sehen, der am Ende die Täter überwältigt. Mit politischen Äußerungen hält sich der Thriller zurück, viel mehr als Hochspannungskino und – soweit möglich – akkurate Darstellung des Hergangs von Anschlag und Täterjagd will „Boston“ gar nicht sein. Diesen Anspruch erfüllt Peter Berg vorzüglich und mit aller Routine – wie kurz zuvor bereits in „Deepwater Horizon“, in welchem er ebenfalls mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle eine reale Katastrophe packend aufbereitete.
Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Peter Berg haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Rachel Brosnahan und Michelle Monaghan unter Schauspielerinnen, Filme mit Kevin Bacon, John Goodman, J. K. Simmons, Mark Wahlberg und Alex Wolff in der Rubrik Schauspieler.
Länge: 133 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: Patriots Day
USA 2016
Regie: Peter Berg
Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer
Besetzung: Mark Wahlberg, John Goodman, J. K. Simmons, Kevin Bacon, Michelle Monaghan, Jimmy O. Yang, Alex Wolff, Themo Melikidze, Rachel Brosnahan
Verleih: Studiocanal Filmverleih GmbH
Copyright 2017 by Volker Schönenberger
Filmplakat, Fotos & Trailer: © 2017 Studiocanal Filmverleih GmbH